Zurück in Bayern

Servus Miteinander,

nachdem wir in Tunis vier Stunden auf einen Ersatzflieger gewartet haben, sind wir alle kaputt aber zufrieden in München angekommen.
Die ersten Schweinsbraten und Weißbiere wurden schon eingenommen. Der Schnee machte uns am Anfang etwas zu schaffen, schließlich mussten wir einen Temperaturunterschied von ca. 49 °C bestreiten.
Aber man gewöhnt sich schon drann. Die ersten Skitourenplanungen laufen schon wieder 😉

Ich werde in den nächsten Tagen den Blog weiter mit Berichten und Bildern füllen, aber ein wenig kanns schon dauern. Die Berichte datiere ich dann auch mit entsprechendem Datum, d.h. es werden auch weiter unten neue Berichte erscheinen.

Es wird auch nochmal ein kleiner Zeitungsartikel erscheinen, ausserdem ist geplant öffentliche Vorträge über die Reise zu geben. Also seid gespannt.

Schönen Gruß, Felix

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Sind jetzt grad auf der Heimreise. Sitzen grad in Tunis fest. Der Flieger ist kaputt. Jetzt heißts erstmal warten. Haben alle kaum geschlafen. — Gesendet über o2 Communication Center

Vier Stunden warten auf einen neuen Flieger
Vier Stunden warten auf einen neuen Flieger
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24. Tag, Auto verkauft, Heimreise

Endkilometerstand - 233029 km !
Endkilometerstand - 233029 km !

Am Sonntag gegen 10 Uhr Vormittag kam der gute Mann in unser Hotel. Nach weitere Verhandlungen und Palaber wollte er erst noch die anderen Rallyeteilnehmer her holen, denn er wollte sich auch diese Autos noch anschauen. Das ganze Prozedere dauerte dann nochmal drei bis vier Stunden, aber schlußendlich hatten wir gegen frühen Nachmittag endlich unser Auto verkauft und das Geld in den Händen. Leider haben wir kein Bild davon, allerdings von unserem Endkilometerstand. Wie auf dem Bild zu sehen sind wir tatsächlich genau 6000 km gefahren. Das Foto haben wir auf dem Weg vom Hotel zum engültigen Standplatz des Autos gemacht. Also ich würde sagen, das ist ziemlich gut :-)
Und der Tank hat auch genau gereicht…

Den Nachmittag verbrachten wir bei den anderen Rallyeteilnehmern im Pool des Hotels. Gegen Abend gabs dann nochmal ein wenig Stress mit dem Taxifahrer weil wir eigentlich auf den Markt wollten, die uns aber einfach wieder zum Hotel zurückfuhren und blablabla..
Wie landeten dann in einer kleinen gemütlichen Bar in der wir noch eine Kleinigkeit essen gingen und den ein oder anderen Cuba Libre genossen und uns somit von den anderen Rallyeteilnehmern verabschiedeten.
Per Taxi gings dann gegen halb eins in der Nacht zum Flughafen. Tobi meinte er könnte noch eine Flasche Rum besorgen und hats dann dadurch geschafft so spät zum Hotel zurückzukehren das wir durch die fortgeschrittene Zeit gezwungen wurden ohne ihn loszufahren. Er ist dann 20 min später nachgekommen. Naja, auch eine witzige Geschichte.
Wir hatten natürlich trotzdem einen ganzen Haufen Gepäck obwohl wir ja echt viel verschenkt hatten. Denn jeder von uns hatte sich an dem Abend noch eine Trommel gekauft. Und nicht unbedingt die kleinen.

Alles in Allem war die Reise eine Wahnsinnsgeschichte! Ich würde es auf jedenfall wieder machen, beim nächsten Mal allerdings selbst organisiert und mit mehr Zeit. Und so gings auf nach München, bzw. Tunis denn da mussten wir umsteigen.

23. Tag, Auto verkaufen

Am Samstag den 9. Januar hies es dann für uns das Auto zu verkaufen. Nachdem wir schon während der Rallye erfahren haben das die Autos nicht wie geplant versteigert werden sollen, sondern wir selbst unser Auto jetzt verkaufen müssen legten wir gleich am Vormittag los.
An dieser Stelle muss gesagt werden das es uns schon etwas geärgert hat das die von den Organisatoren angekündigte Versteigerung ausgefallen ist und das eigentliche Ziel den Erlös aus der Versteigerung einem Waisenhaus zukommen zu lassen dadurch gar nicht möglich wurde. Noch dazu da sich das Waisenhaus noch ca. 300 km von Bamako entfernt befand.

Flohmarkt in Bamako
Flohmarkt in Bamako

Für uns hies das am Vormittag erst mal die Autos leer zu bekommen. Dazu öffneten wir vor unserem Hotel unsere Kofferraumklappen und stellten alle noch übrigen Kisten mit unseren restlichen Ausrüstungsgegenständen neben den Autos auf den Boden. Von da an nahm der ab jetzt geöffnete „Flohmarkt“ seinen Lauf. Binnen kürzester Zeit war eine große Menschetraube um unsere Autos versammelt, welche unsere Schätze inspizierten. So wurde über dies und jenes verhandelt und je nach Preisvorschlägen gingen dann unsere CDs, Feuerlöscher (die in Mauretanien Vorschrift sind), Abschleppgurte, Werkzeug oder was wir sonst noch dabei hatten gegen kleines Geld über den improvisierten Ladentisch. So hatten wir nach ca. einer Stunde fast unsere komplette Ausrüstung verkauft. Den Rest (ja – es war immer noch etwas da…) stellten wir ins Hotel. Dann begaben wir uns auf die Suche nach einem Autokäufer. Wir besuchten die anderen Rallyeteilnehmer in ihrem Hotel wobei es grade eine halbe Minute dauerte bis uns auf dem Parkplatz jemand frage ob wir das Auto verkaufen würden.
Wir kamen ins Gespräch und ab dem Zeitpunkt mussten wir sehr sehr viel Geduld aufbringen. Den ab jetzt hies es „ich kenn einen, der einen kennt, der einen kennt, der einen kennt, und dessen Onkel kauft unser Auto“…
Wir wartete zum Teil mehrere Stunden bis dann wieder einer auftauchte der uns zum nächsten bringen sollte.
So landeten wir am späten Abend gegen 22 Uhr bei einem französischem Händler in dessen Haus der uns dann nach drei weiteren Stunden versicherte, er kommt morgen mit dem Geld zu uns ins Hotel und kauft uns unser Auto ab. Das Problem an dieser Odyssee war das es Wochenende war und keiner der Händler Geld auftreiben konnte, weil ja alle Banken zu hatten… blöd, aber mei.
Wir tranken noch ein, zwei Bierchen daheim und dann war erst mal Feierabend.

22. Rallyetag, Ankunft in Bamako

Ich verschenke meine Decke
Ich verschenke meine Decke

Nach unserer Übernachtung beim Zoll, bzw. vor der Polizeistation ging es dann am nächsten Tag weiter durch Mali bis in die Hauptstadt Bamako.
An einem etwas größeren Dorf bald nach der Grenze machten wir eine kleine Pause. Auffüllen von Kühlwasser, besorgen von Getränken und Kleinigkeiten zum Essen sowie ganz wichtig für alle erst mal ein Bierchen in strahlendem Sonnenschein. Wir verschenkten wieder einge Sachen und nach einer halben Stunde gings wieder weiter.

Gruppenfoto in dem Strohüttendorf
Gruppenfoto in dem Strohüttendorf

Ab jetzt hies es Strecke machen und wir schrubbten Kilometer bis in den Nachmittag hinein. Die Straße war wieder gut ausgebaut und unser Ziel rückte immer näher. Einige hattens wieder schrecklich eilig die Großstadt zu erreichen und fuhren vorraus. Uns wars egal, sollens doch zufahren. Wir machten dann noch einen Ausflug von der Straße runter, einen ca. 4 km langen Sandweg entlang. Am Ende tauchte dann plötzlich ein kleines Strohhüttendorf auf. Wir parkten unsere Fahrzeug mitten auf dem „Dorfplatz“. Es dauerte auch nicht lange, da kamen schon Frauen und Kinder daher und umringten uns in Schaaren. Männer waren recht wenige da, die waren scheinbar alle bei der Arbeit. Hier verteilten wir wieder großzügig unser mitgebrachtes Material wie Spielzeug oder Sonnenschirme welches die Leute hier sicher gut gebrauchen können.

Jaquline mit ihrer neuen Besitzerin
Jaquline mit ihrer neuen Besitzerin

Danach gings wieder weiter Richtung Bamako. Da wir immer noch Sachen an Bord hatten die wir nicht mehr benötigten hielten wir bei einem Dorf welches sich genau an der Straße befand nochmal an. Eigentlich weil am Kühler vom Nissan was nicht stimmte, das Dorf war aber zufällig daneben und die Gelegenheit bot sich an. Radikal verschenktne wir weiter unsere Matratzen und Decken sowie Töpfe und Schüsseln. Es war ein reines Vergnügen zu sehen wie sich die Leute dort über eine einfache Isomatte freuen konnten. Ausserdem verschenkten wir diesesmal auch unser „Maskottchen“ das Eichhörnchen Jaqueline an ein kleines Mädchen.

Schnell mal ein paar Liter getankt...
Schnell mal ein paar Liter getankt...
... besser nicht trinken - Benzin statt Limo ...
... besser nicht trinken - Benzin statt Limo ...

Nach einem Tankstopp in einem kleinen Dorf ca. 60 km vor Bamako gings weiter Richtung Hauptstadt. Langsam wurde es leider auch wieder gefährlicher auf der Straße, weil nun immer mehr Leute und Gefährte unterwegs waren. Auch der Müll am Straßenrand wurde stetig mehr. Ständig musste man Fußgängern, Eselskarren oder Mopedfahrern ausweichen oder überholen. Wie es kommen musste wurde es dummerweise natürlich auch wieder Nacht, was die Sache natürlich noch brenzliger machte. Ab hier fuhren wir durchgehend mit aufgeblendetem Fernlicht um etwaige Hindernisse schneller zu erkennen. Das macht übrigens hier jeder so – sofern er über ein Fernlicht verfügt….

Auf dem Weg in die Stadt suchten wir aus unserem Reiseführer ein für uns günstiges Hotel aus, welches wir dann mit der Hilfe eines netten afrikanischen Musikers auch recht schnell fanden. Und das ohne Ortskenntnis, ohne gscheide Karte und ohne Straßennamensschilder – weil die gibt es da nicht. Und man musste sich natürlich wieder mit dem Verkehr in einer afrikanischen Großstadt auseinandersetzen, was scheinbar je südlicher man kommt immer mal noch wilder wird… Allerdings war das Hotel leider schon ausgebucht, aber der nette Mensch der uns dort empfing empfahl uns gleich ein anderes Hotel nicht weit weg in welchem wir dann ein schönes und günstiges Zimmer buchen konnten.

Angekommen!!!
Angekommen!!!

Einige der anderen Rallyeteilnehmer verbrachten die Nacht im L’Ametie, welches das teuerste Luxushotel in der Stadt ist. Die Nacht kostet hier 140,- €… – Wers braucht…
Den Abend verbrachten wir damit ein wenig durch den Markt zu schlendern, Kamelfleischspieße zu essen und das ein oder andere Bierchen zu trinken.

21. Rallyetag, Der Zoll von Mali…

Lagerplatz an der Polizeistation
Lagerplatz an der Polizeistation

Von der Polizeistation gings dann früh gleich wieder weiter, wir mussten ja die verlorene Zeit wieder aufholen. Mit der Zeit wurde allerdings die Straße immer schlechter, es taten sich rießige Schlaglöcher auf. Anfangs konnte man Sie noch umfahren, aber irgendwann hatte das auch keinen Effekt mehr und man fuhr halt dann einfach durch. So kams wie’s kommen musste. Der Bolzen an Norberts SSangYong bracht wieder, diesmal bei ca. 80 km/h auf einer asphaltierten Straße. Das führte natürlich wieder zu einem ungeplantem Stop. Da aber diesmal schon bekannt war was kaputt ist und wie zu reparieren ging der Ein- und Ausbau recht schnell voran. Lediglich die Fahrt zum Schweißer dauerte etwas länger.

Spendenverteilung
Spendenverteilung

In der Zwischenzeit verschenkten wir an eine Art Kinderhort neben der Straße weitere Spendenmaterialien. Ausserdem kochten sich die Polizisten in ihrem Jeep Reis mit irdendwas und ließen uns davon kosten, was gar nicht mal so schlecht schmeckte. Den Rest der Zeit verbrachten wir mit blödeln und dösen im Schatten unserer Autos.

"Autofriedhof"
"Autofriedhof"

Auf dem weiteren weg zur Grenze von Mali durchquerten wir nochmal ein Gebiet mit lokalem Hochwasser. Scheinbar hatte es da vor einigen Tagen stark geregnet, denn viele Felder rechts und links der Straße standen unter Wasser. Auch jener Autofriedhof oder wie auch immer man dazu sagen könnte.

Gegen Abend wurde es dann nochmal richtig spannend, denn einige wollten unbedingt die Grenze nach Mali noch überqueren, während andere ganz gerne einen Lagerplatz aufgeschlagen hätten. Argumente dieser Diskussion waren das es nach der Grenze Bier gibt. Was jedoch schwerer wog war die Tatsache das wir uns mitten in hochbrisantem Entführungsgebiet befanden sowie die schlechte Straße mit ihren plötzlichen Unebenheiten und natürlich unbeleuchtete Tiere etc.

"Pary" im Zollhof
"Pary" im Zollhof

Nach einiger Diskussion gings dann doch noch weiter über die Grenze. Allerdings wurde es mit dem angekündigten Bier im Hotel nichts mehr, weil uns der Zoll einen Strich durch die Rechnung machte. Durch einiges Ungeschick einiger Rallyeteilnehmer wurden wir dazu verdonnert die Nacht auf dem Zollhof zu verbringen. Wir nahmen das allerdings recht locker und begannen Gitarre zu spielen und zu singen was den Zoller allerdings nicht besonders erfreute und er uns nach ein bis zwei Stunden mit erledignten Formalitäten fortschickte. So übernachteten wir halt dann neben der Polizeistation.

Diese Geschichte hätte es meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht, das war einfach die Konsequenz aus überschnellen Aktionen einiger Rallyeteilnehmer die alle anderen mit ins „Verderben“ führte.
Aber mei gell…

20. Rallyetag, Zur Grenze nach Mali

Straße durch die Wüste Richtung Mali
Straße durch die Wüste Richtung Mali

Nachdem wir mittlerweile drei Tage z.T. unfreiwillig in Nouakchott waren wurde es Zeit wieder aufzubrechen. Schließlich waren wir ja noch nicht am Ende unserer Reise. Die Autos waren repariert, Scholzis Elektronik funktionierte wieder, im Subaru konnte man sich wieder unterhalten ohne sich anschreien zu müssen und der Nissan fuhr auch wieder – allerdings ab jetzt ohne Allrad, denn das kaputte Allradgetriebe wurde kurzerhand einfach ausgebaut.
Erst mal raus aus der Stadt, wieder durchwühlen durch den Verkehr der afrikanischen Großstadt – es ist schon immer wieder ein Erlebnis.

Auf und Nieder
Auf und Nieder

Danach gings über Landstraße  immer wiedervorbei an kleinen und größeren Dörfern. Häuser und Hütten in allen möglichen „Baustilen“ fanden sich rechts und links der Straße. Allmälich wurden die Dörfer kleiner und spärlicher und die Wüste kam wieder immer mehr zum Vorschein. Die langgezogene kleine Straße folgte den Dünen in einem leichten auf und nieder mit der ein oder anderen Kurve. Sanddünen aller Farben tauchten auf – mal gelber Sand, dann wieder rot und zwischendurch mal wieder die ein oder andere Düne in weiß. Es wurde auch wieder grüner, zuerst kleine Grasbüschel, dann Größere, schließlich wurden Büsche daraus und je weiter wir fuhren tauchten ab nun auch wieder erste Bäume auf. Wir befanden uns ja mittlerweile in der Sahelzone. Kamele, Esel, Ziegen und ab jetzt auch Kühe kreutzten unseren Blick oder z.T. auch einfach mal die Straße.

Kamel!
Kamel!

In regelmäßigen Abständen jedoch lagen die Tiere auch tot neben dem Straßenrand – in allen erdenklichen Formen, Farben und Daseinszuständen. Neben den Autowracks, die nach einem Unfall dort einfach stehengelassen werden. Mit der Zeit werden dort dann alle noch brauchbaren und nicht brauchbaren Teile abgeschraubt bis zum Schluss nur noch der Rahmen überbleibt. Und der bleibt wohl erst mal noch eine ganze Weile da…

Die Nacht verbrachten wir dann neben einem Polizeiposten, da es in dieser Gegend etwas riskant war abseits der Straßen zu übernachten. Denn am 30. November wurden auf dieser Strecke ein französiches Ehepaar entführt…

Eines der vielen toten Tiere am Straßenrand
Eines der vielen toten Tiere am Straßenrand

19. Raylletag, Werkstatt in Nouakchott

Nissan in der "Werkstatt"
Nissan in der "Werkstatt"

Nach ein wenig ausschlafen gings in die Werkstatt. Der Scholzi ließ seine Elekrik reparieren (es war die Lichtmaschine locker). Wir ließen am Subaru den Auspuff wieder anschweißen (wir sind immerhin 600 km ohne gefahren…). Kostenpunkt 10000 Ouguiya was ca. 30 € entspricht. Schon ein Schnäppchen. Der Nissan bereitete natürlich größere Probleme. Der Kühler war zwar schnell repariert, aber die Sache mit dem Getriebe dauerte schon seine Zeit. Es war auch die Frage ob das überhaupt noch hinhaut, einerseits vom Preis andererseits von der Zeit. Wir hatten schon mit dem Gedanken gespielt den Nissan zurückzulassen. Aber es kam anders am späten Nachmittag war das Allradgetriebe ausgebaut und das Auto fuhr wieder. Nun eben ohne Allrad. Also ein Geländewagen ohne Allrad. Aber ab jetzt brauchen wir eigentlich keinen mehr.

Subaru "proffessionell aufgebockt"
Subaru "proffessionell aufgebockt"

Der Subaru war am frühen Nachmittag fertig. Während die anderen den Tag im Hotel verbrachten, bin ich mit Didi im Schatten der Werkstattmauer gesessen und hab den Verkehr beobachtet. Es ist schon beeindruckend in welchen Zuständen ein Auto noch fahren kann… Auch die Werkstatt unterschied sich erheblich von unseren westlichen Standards. Der Sandboden war vom Öl imprägniert, es lagen soviel verschiedene Autoteile rum das man vermutlich daraus ein komplettes Auto zusammenschrauben konnte. Als Unterstellbock wurden alte Motorblöcke verwendet. Die Familie des Werkstattinhabers wohnte unter einem Stoffdach am Rande des Ölverseuchten Werkstattbodens unter erbärmlichen Umständen. Wenn man das so sieht denkt man nicht mehr drüber nach ob man daheim beim Warten in der Werkstatt einen Kaffee angeboten kriegt oder nicht.

Mittlerweile sind auch die anderen vom Strand hier aufgetaucht und es werden Lammkotelets gegrillt. Auch Bier wird wieder organisiert.

18. Rallyetag, Tee Kochen auf Mechanikerart

Der Plan für den heuten Tag den 4. Januar war die Strandfahrt bis zu jenem Felsen der soweit ins Meer ragt das er nur bei entsprechender Tidenlage befahren werden konnte. Dort wollten wir unser Nachtlager aufschlagen. Aber soweit kams gar nicht. Nachdem wir in einem Fischerdorf noch Fisch für den Abend gekauft hatten gings ca. 3 – 4 km am Strand entlang. Bei einem kurzen Stop stellten wir fest das der Kühler vom Nissan tropfte. Und zwar richtig gscheid. An eine Weiterfahrt war nicht mehr zu denken. Parallel dazu steckten die Mädels fest. Das erste mal allerdings. Durch die gesamte Wüste kam er ohne Probleme. Nun kamen wenigstens meine tollen Alu-Riffel-Sandbleche zum Einsatz. Hat sich also doch gelohnt die Flexerei. Nach kurzer Schaufelei und Wagenhebereinsatz war der Subaru wieder frei und Ania fuhr ihn problemlos zurück zu den anderen. Nun hies es aber für den Nissan zurück in die Stadt um den Kühler zu reparieren. Das hies aber auch das für uns die Strandfahrt zu Ende war. Leider. Sigi schleppte den Nissan, der Scholzi fuhr auch mit weil seine Karre ständig Elektronikprobleme hatte und wir begleiteten den Nissan mit dem Subaru um die anderen nicht allein zu lassen. Die anderen setzten dann die Fahrt am Strand fort.

Eastside mit Panne am Straßenrand - in potenziellem Entführungsgebiet...
Eastside mit Panne am Straßenrand - in potenziellem Entführungsgebiet...
Nach einigen Kilometern Schleppstrecke dann der Hammer! Ein großer Knall und eine fette Rauchwolke aus dem Nissan sorgte für den ersten Halt an der Straße. Kurz abgecheckt und weitergefahren. Nach 100 m erneuter Stop, wegen einem lauten Krachen und einem großem Ruck. Von nun an ließ sich der Nissan nicht mehr bewegen. Trotz ausgekuppeltem Getriebe blockierten die Räder. Das bedeutete nichts Gutes. So fuhr der Sigi weiter in Richtung Stadt um einen Abschleppdienst zu besorgen der den Wagen komplett auflädt. Wir standen dann mit dem Nissan und dem Subaru am Straßenrand mitten in der Wüste, kilometerweise nichts zu sehen. Dann hies es warten, warten, warten. In der Zwischenzeit nahmen wir den Fisch aus und bereiteten so das Abendessen vor. Es wirkt schon surreal am Straßenrand zu sitzen und Fisch auszunehmen. Nach ca. 2 Stunden kam der Sigi mit einem weiteren Auto wieder. Zwischendurch ist auch plötzlich der Scholzi aufgetaucht. In dem anderen Auto war ein Mechaniker, der die Kardanwelle ausbaute. Somit konnte der Nissan wieder geschleppt werden und es ging weiter. Wir landeten dann in der „Auberge Akwa“ die im Zusammenhang mit dem Mechaniker organisiert wurde, welche sich als sehr schöne Unterkunft herrausstellte.

Das Gute daran war das es dort Bier gab. Wir hatten also die Möglichkeit mal wieder ein wenig Bier zu konsumieren. War dann mit dem Fisch, Kartoffeln und Zwiebeln ein recht schöner Abend. Auch wenn die andere Hälfte ihren Abend am Strand verbrachte.

17. Rallyetag, Luftspiegelungen

...
...
Es ging mit verminderter Geschwindigkeit weiter. Wir durchfuhren noch einen winzigen Ort mit ein paar Blechhütten sowie ein größeres Dorf mit z.T. noblen Steinbauten bevor wir wieder auf die Teerstraße kamen. An dem Ort mit den Blechhütten machten wir kurz halt und verschenkten wieder einige Sachen an die Einwohner. Danach gabs noch Tee für die Mädels in einer der Hütten. Ab dann gings recht zügig im Konvoi von Atar nach Nouakchott. Dabei fuhren wir kilometerweise eine schnurgerade Straße entlang. Die Landschaft rechts und links der Straße veränderte sich laufend, Piste und Dünenfelder aller Farben. Z.B. links Dünen mit gelbem Sand und rechts Dünen mit rotem Sand. Ausserdem erlebten wir richtige Luftspiegelungen als die Pisten zum Teil bis zum Horizont reichten. Bäume schwebten in der Luft, sogar ganze Wälder.

Gegen späteren Nachmittag erreichten wir Nouakchott und quartierten uns in die „Auberge Sahara“ ein, welche bei Rallyefahrern recht beliebt ist. Hier waren auch schon viele von anderen Rallyes wie Dresden-Dakar oder Budapest-Bamako.

Am Abend waren wir noch kurz eine Kleinigkeit in der Stadt essen und fuhren dann mit einem „Taxi“ heim. Diese Heimfahrt war ein Erlebnis, denn das Taxi hatte kein Licht. Ausserdem schlingerte der Benz bei jeder Bodenwelle und das bei einer sagenhaften Geschwindigkeit von vielleicht 30-40 km/h. Genau konnte man das nicht wissen weil der Tacho nicht ging. Die Radaufhängung war wohl auch nicht mehr so fit, denn rechts hinten schlackerte es die ganze Zeit. Aber wir sind gut angekommen.

Endlich duschen in Nouakchott!!

Servus nach Bayern!

Wir sind vor einigen Stunden hier in Nouakchott in der „Auberge Sahara“ angekommen und waren jetzt grad noch eine Kleinigkeit essen.
Davor allerdings haben wir in unserem Subaru noch bevor wir endlich duschen konnten eine neue Batterie eingebaut, da die alte ihren Geist aufgegeben hatte.
Und dann, TATAAAAAAAAAAAAAAA!!!, endlich nach Vier Tagen in der Wüste duschen! Welch eine Wohltat!
Aber es wird vermutlich nicht lange halten, weil die Autos innen so dreckig sind das wir sobald wir wieder drinnsitzen sofort wieder voller Sand und Staub sind. Aber mei gell…
Ich bin auch drann noch einen Bericht der letzten Tage zu schreiben, der kommt aber erst später online. Schließlich wollen wir ja wenn wir heimkommen auch noch was erzählen können. Es gibt nämlich einiges zu erzählen.

Nur soviel, seit dem letzten Update haben wir die Grenze nach Mauretanien überquert, haben 500 km durch die Wüste nach Atar die Autos gequält und jetzt nach weiteren 500 km Straße wieder an der Küste in Nouakchott. Zwischendurch kurz einige Reperaturen wie Bruch eines Querlenkers, Bruch eines Tankträgers und mehrere kaputte Batterien.

Damit ihr seht was so ungefähr abgeht, hier noch ein paar Bilder:

Subaru auf der Piste
Subaru auf der Piste
Beim Nissan aussschaufeln
Beim Nissan aussschaufeln
Wüstendüne bei einem der besten Lagerplätze
Wüstendüne bei einem der besten Lagerplätze
Nochmal Düne bei demselben Lagerplatz
Nochmal Düne bei demselben Lagerplatz
Unser Lagerplatz an der Düne am Morgen, im Hintergrund das Militär
Unser Lagerplatz an der Düne am Morgen, im Hintergrund das Militär
Gruppenbild mit dem Militär
Gruppenbild mit dem Militär
Eastsidegruppenbild mit einem Soldaten mit Zahnputzast im Mund
Eastsidegruppenbild mit einem Soldaten mit Zahnputzast im Mund
Tobi verteilt Klamotten und Geschenke ("gadeaus")
Tobi verteilt Klamotten und Geschenke ("gadeaus")
Wüstenbild
Wüstenbild
Subaru auf der Piste
Subaru auf der Piste

Nun is aber genug, das Bilder hochladen hier ist echt eine Quälerei. Aber ich hoffe ihr könnt euch jetzt ungefähr schon mal ein Bild machen.

Morgen gehts an den Strand mit den Autos, das wird sicher auch ein Spaß werden. Das nächste Update wird es vermutlich erst geben wenn wir in Bamako am Ende der Reise sind. Oder erst wenn wir daheim sind.

Mittlerweile sind hier auch die ersten Mücken am Start und wir müssen uns gegen gestochen werden wehren.

Bis dann, Felix

16. Raylletag, Pannentag

2. Januar 2010

Wüste am Vormittag. Im Hintergrund der Monolith!
Wüste am Vormittag. Im Hintergrund der Monolith!

Der Morgen war echt schön, die Schönheit des Monolithen, bzw. der sonstigen Umgebung erstrahlte in ihrer vollen Pracht. Als dann noch die Sonne über die nebenstehenden Dünenfelder streifte (s. Bilder im Beitrag „Endlich duschen…“) konnte man den Anblick so richtig geniessen. Nach einem Gruppenfoto mit dem Militär gings dann auch schon bald wieder los bis zur nächsten Polizeistation wo die Eskorte durch eine andere abgelöst wurde.
Eine der Stein-Skulpturen
Eine der Stein-Skulpturen
Vorher allerdings zeigten uns die Polizisten eine kleine Sehenswürdigkeit. Dazu fuhren wir ca. 20 min nochmal richtig durch die Wüste zu einigen weiteren Felsen. Dort hatten vor ein paar Jahren einige Belgier Skulpturen in die Felsen gehauen. War recht schön anzuschaun und im Prinzip ein Geheimtipp. Hätten wir ohne deren Hilfe nicht entdeckt.
Und dann wurde Strecke gemacht. Weitere 140 km über Piste und Sandfelder, es war wieder eine richtig schöne Sache. Zwischendurch fuhren dann die Mädels mal mit dem Subaru und es kam wie es kommen musste… An einem besonders harten Aufsetzer verloren sie den Auspuff. Ab hier war es halt dann etwas lauter im Auto. Der Auspuff wurde aufs Dach geschnallt und weiter gings.
High Noon..
High Noon..
Irgendwann kamen wir dann wieder in eine Ortschaft namens Chom. Dort wurde die Eskorte wieder abgelöst und es ging nach ein paar Geschenken wieder weiter. Allerdings nur ein paar Kilometer, denn dann hatte der Wagen von Norbert und Günther plötzlich einen Bruch des rechten Querlenkers was uns eine unfreiwillige Pause von mehreren Stunden einbrachte. Die Teile wurden ausgebaut um dann mit dem Militär zurück zu der Ortschaft zu fahren. Dort wurde der gebrochene Bolzen geschweißt und nach einer weiteren Stunde war die Sache wieder eingebaut. Dann gings weiter, ca. 1 – 2 km. Denn dann brach der Tankträger von dem Pajero von Kurt und er verlor Diesel.
Es ist nicht so wie's ausschaut... (dahinter steht ein Wagenheber) ;-)
Es ist nicht so wie's ausschaut... (dahinter steht ein Wagenheber) ;-)
Somit standen wir wieder. Nachdem es bereits wieder Nacht wurde, schleppte Sigi den Wagen bis zur nächsten Polizeistation ab, wo wir dann auch unser Nachtlager aufschlugen. Somit waren wir immer noch ca. 500 km von unserem eigentlichen Ziel Nouakchott entfernt. Wir hatten noch nicht einmal unser Zwischenziel Atar erreicht.

15. Rallyetag, Härtetest für die Fahrzeuge

Der Erste Januar 2010

Mit Vollgas durchs Sandfeld!
Mit Vollgas durchs Sandfeld!

Schiebung !!!!
Schiebung !!!!
Es geht weiter Richtung Atar durch die Wüste. Und dieser Teil der Strecke hatte es wirklich in sich. Das war wirklich ein Härtetest für die Autos, und der Subaru ist ohne Probleme durchgekommen. Zwischendurch sind wir an ein/zwei Wüstendörfern vorbeigekommen und haben immer wieder Geschenke verteilt. Die Strecke wechselte sich reichlich mit Piste und Sandfeldern ab und war wirklich ein Heidenspaß. Gegen Ende schafften wir es jedoch noch vier Autos in einem Sandfeld einzusanden.
Schaffen se's heid no?
Schaffen se's heid no?
Die ganze Befreiungsaktion dauerte dann wieder drei Stunden, die uns danach fehlten. Und das Militär schaute zu… So kam es dazu das wir noch ca. 60 km Piste und Sandfelder nach Einbruch der Dunkelheit fuhren, wobei uns das Militär führte, bzw. der zweite Wagen uns folgte. Diese Fahrt im Finsteren war echt heftig. Man musste sich aufs höchste konzentrieren, denn mit ca. 60 – 80 km/h über die Piste bzw. durch Sandfelder ist nicht unbedingt einfach zu fahren. So kamen wir nach ca. 2 Stunden Nachtfahrt an dem Monolithen an der schon bei Mondlicht beeindruckend war. An diesem Abend waren alle recht fertig und gingen bald ins Bett.
Sand bis zum Horizont!
Sand bis zum Horizont!

Ein neuer ZeitungsartikelEin neuer ZeitungsartikelEin neuer Zeitungsartikel

Während wir unterwegs waren hat es im Tölzer Kurier noch einmal einen Zeitungsartikel gegeben. Viel Spaß beim Lesen.

Tölzer Kurier / Loisachtal / 31.12.2009
Tölzer Kurier / Loisachtal / 31.12.2009

Hier nochmal der Text falls er auf dem Bild schlecht zu lesen ist:

Bichl – Heiligabend fern von
daheim. Nudeln und Glühwein
in einer Dorfkneipe im
Atlasgebirge. „Stille Nacht,
heilige Nacht“ zu Gitarrenund
Mundharmonika-Klängen.
So hat Felix Mayr aus
Bichl heuer das Weihnachtsfest
gefeiert. Zusammen mit
vier Freunden beteiligt sich
der 29-jährige Student an einer
Autorallye von München
nach Afrika (wir haben berichtet).
„Dieses Weihnachten werden
wir sicher nicht so
schnell vergessen“, schreibt
Mayr auf der Internetseite des
fünfköpfigen Teams. Mit regelmäßigen
Tagebuch-Einträgen
und Fotos hält er die Angehörigen
und Freunde auf
dem Laufenden. Am 19. Dezember
machten sich Mayer
und seine Freunde mit einem
Dutzend weiterer Rallye-Teilnehmer
in München auf die
6000 Kilometer lange Tour.
Ziel ist die Stadt Bamako in
Mali, wo alle Autos zugunsten
eines afrikanischen Waisenhauses
versteigert werden.
„Bisher sind alle wohlauf“,
sagt Eveline Mayr. Die Mutter
von Felix ist inzwischen überzeugt:
„Wir müssen uns keine
Sorgen machen.“ Felix habe
eine gute Truppe um sich.
„Gemeinsam schaffen sie
das.“ Eine Reihe von abenteuerlichen
Tagen hat das
Quintett bereits hinter sich,
wie im aktuellen Tagebuch
nachzulesen ist. Vor allem
der Heiligabend „war der
Hammer“. Von Marrakesch
ging’s ins Atlasgebirge und
von der Passhöhe auf 2500
Meter auf einer teilweise sehr
gefährlichen Strecke wieder
ins Tal. Starke Regenfälle
stoppten dann die Weiterfahrt,
so dass Mayr mit seinen
Freunden in einer Dorfkneipe
strandete. ao
Internet
Der Reisebericht des Teams
im Internet unter der Adresse
www.eastside-goes-africa.de